“Jetzt erst recht.”

von Anja Legero

Verwirkliche deine Träume – auch bei Widerständen.

Ein erstrebenswertes Ziel setzen. Groß träumen. So groß, das es mir sogar ein bisschen Angst macht. Ein Ziel setzen, das ich wirklich (aber auch wirklich!) will. 

Das war die erste Lektion in dem Mindset-Programm, in welches ich vor einem Jahr eingestiegen bin. Und ich muss sagen, das war alles andere als einfach für mich. Ich nähere mich meinem grossen Traum immer noch an. Er nimmt immer genauere Formen an. Je mehr ich mit ihm beschäftige. 

Und auch, wenn ich meinen Traum manchmal selber noch gar nicht 100% greifen kann, so finde ich es doch wahnsinnig wertvoll, mich jeden Tag mit ihm zu beschäftigen. Denn ich möchte mein Leben aktiv gestalten und bewusst leben – nach meinen Wünschen.

Da kam mir das Thema der diesjährigen Lemondays Blogparade von Gela Löhr gerade recht. “Träumst Du noch Dein Leben oder lebst Du schon Deinen Traum?”, fragt sie. 

Bevor man seinen Traum leben kann, muss man sich das ideale Leben ja erstmal erträumen. Vielleicht kennst du die Übung, dass man sich im Detail aufschreiben soll, wie der ideale Tag im eigenen Traumleben aussieht. An meinem idealen Tag bin ich auf Reisen. Ich entdecke die Welt. Gemeinsam mit meinem Mann und meinen zwei schulpflichtigen Kindern. Komplett frei und unabhängig. Heisst das nun, mein idealer Tag – der Tag meiner Träume – kann nur in den Schulferien stattfinden? 

Dabei habe ich mir doch die Mindset-Unterstützung geholt, um mein Business voran zu bringen. Jetzt findet mein Business in meinem Traum gar nicht statt. Upps! 

Also nochmal neu: “Ich habe ein Business, welches mir Freiheit, Flow & (finanzielle) Fülle ermöglicht. Ich kann von überall in der Welt aus arbeiten, mit Freude und Leichtigkeit. Ich helfe meinen KundInnen und finanziere mir gleichzeitig das Reisen damit.” An meinem idealen Tag verdiene ich also Geld mit dem, was ich liebe zu tun und bin reisen. Schon besser. 

Die Schulpflicht meiner Kinder gehört irgendwie nicht zu meinem Traum, aber auch dort wird es eine Lösung geben. Mittlerweile gibt es ja sogar schon “virtuelle” Schulen. Das “Wie” muss ich ja ausserdem noch gar nicht kennen. Mein Traum soll einfach als Ziel dienen. Als Nordpol meines Handelns, an dem ich meinen Kompass ausrichten kann. Damit ich nicht die Richtung verliere. 

Meine Träume sind mein Kompass

Aber “müssen” wir denn unsere Träume wirklich verwirklichen? 

Natürlich müssen wir gar nichts. Es gibt keine externe Instanz, die uns zwingt, unsere Träume zu verwirklichen. Im Gegenteil werden wir aussen oft eher davon abgehalten. Unser Umfeld findet es unter Umständen sogar beängstigend, wenn wir losgehen und unsere Träume verwirklichen. Vor allem, wenn es nicht ihre eigenen sind. 

Wenn dein Traum ist, einen sicheren Job zu haben, in dem du bist zur Rente bleibst, dabei schön in der Nähe deiner Herkunftsfamilie lebst und brav Sonntag Nachmittags zum Kaffee kommst, dann wirst du wenig Gegenwind haben. Möchtest du jedoch auswandern, Künstler werden, in einer Kommune leben oder dich auch einfach nur selbständig machen, dann ist es ziemlich wahrscheinlich, dass du von manchen Menschen in deinem Umfeld mindestens Kopfschütteln erntest, wenn nicht sogar richtigen Gegenwind.

Gegenwind ist leider häufig, wenn man sich auf den Weg macht.

Warum ist das so? Ich habe folgendes feststellen können:

  • Du wirst “ungemütlich” für dein Umfeld. Du bist nicht mehr vorhersehbar. Es ist nicht mehr klar, wann du für Sonntag-Nachmittags-Kaffees, Kneipen-Abende oder sonstige Aktivitäten zur Verfügung stehst. “Wird sie/er überhaupt noch Zeit haben für mich?”
  • Du beschäftigst dich mit Dingen, von denen dein Umfeld keine Ahnung hat und die ihnen deshalb vielleicht manchmal sogar suspekt sind. Eine finanziell sehr erfolgreiche Online-Business-Coachin hat mir mal erzählt, dass ihre Mutter sie immer noch fragt, ob sie wirklich glaubt, dass sie mit diesem “Internet-Zeugs” Geld verdienen könne 😉 
  • Wir alle dienen unserer Umwelt als Spiegel. Wenn du deine Träume verwirklichst, dann fühlen sich deine Mitmenschen, je nach Einstellung oder Wahrnehmung, entweder inspiriert oder aber schmerzlich daran erinnert, dass sie nicht den Mut haben oder hatten, ihre Träume zu verwirklichen. Letzteres kann weh tun und kann sogar der Grund sein, warum manche Menschen den Kontakt zu dir abbrechen, wenn du deine Träume verwirklichst.

Aber deshalb die Träume nicht verwirklichen? 

Never ever! Das Letzte, was man tun sollte, ist aus meiner Sicht seine Träume für andere begraben. Du hast nicht die Verantwortung für das Wohlergehen der Anderen. (Hiervon ausgenommen ist natürlich deine Verantwortung gegenüber deinen minderjährigen! Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen). 

Du hast die Verantwortung für dein Leben! Du hast die Aufgabe, dein Leben aktiv so zu gestalten, wie du es haben möchtest. Das kann dir niemand abnehmen. Es ist deine Verantwortung, am Ende des Lebens nicht sagen zu müssen: “Hätte ich mal…”  

Wenn du deine Träume nicht verwirklichst, mag das kurzfristig bequemer sein für dein Umfeld. Langfristig hilfst du ihnen als unzufriedene oder unglückliche Version deiner Selbst aber auch nicht weiter. Und ungelebtes Potenzial kann sehr am eigenen Selbstbild nagen. 

Vielleicht kennst du die Geschichten von Frauen, die jahrelang, manchmal jahrzehntelang, den Traum ihres Mannes mitgetragen haben. Die ihm den Rücken frei gehalten haben, damit er seinen Traum verwirklichen kann, nur um dann kurz vor der Silberhochzeit von ihm verlassen zu werden. Und da kommt dann kein: “Danke hast du mir all die Jahre geholfen. Jetzt helfe ich dir bei deinem Traum.” 

Was kannst du tun, wenn du kein unterstützendes Umfeld hast? Wie kannst du es dennoch schaffen, deine Träume zu verwirklichen?

Natürlich brauchst du mehr Energie (und Willen), um deine Träume zu verwirklichen, wenn du Gegenwind hast. Wenn dein Umfeld eben nicht daran glaubt, dass du das überhaupt schaffen kannst. Wenn sie dich weder moralisch, noch sonst irgendwie unterstützen wollen. Du kannst es aber dennoch schaffen: 

  • Suche dir andere Menschen, welche deinem Traum positiv gegenüber stehen. Wenn in deinem bisherigen Umfeld wirklich niemand ist, der deinem Vorhaben gegenüber aufgeschlossen ist, dann suche dir neue Menschen. Sei es bei Unternehmertreffen, in Facebook-Gruppen, bezahlten Masterminds oder wo auch immer. In den meisten Fällen wird es immer Menschen geben, die den gleichen oder einen ähnlichen Traum haben wie du. In dieser Energie möchtest du dich bewegen. Sauge sie auf. Hole dir Tipps von Menschen, die den Weg schon gegangen sind. 
  • Verliere dein Ziel nicht aus den Augen. Sorge täglich dafür, dass du an deinen Traum erinnert wirst. Zum Beispiel mit Visionboards oder einem selbst designten Bildschirmhintergrund am Handy oder Laptop. Schreibe dir dein Ziel auf. Immer wieder. Male es dir aus, in den buntesten Farben. Am besten erzählst du regelmässig anderen Menschen von deinem Ziel. 
  • Trainiere deinen Mutmuskel. Gehe regelmässig kleine Schritte auf dein Ziel zu, auch wenn sie dich Mut kosten. Mach endlich diesen Anruf, den du schon lange vor dir her schiebst. Kontaktiere endlich diesen Bekannten, der das macht, wovon du träumst. Erweitere deine Komfortzone und geh los, damit auch das Universum merkt, dass du es ernst meinst. Es wird dir dann neue Ideen und neue Möglichkeiten schicken. Wenn du offen dafür bist.
  • Dranbleiben, dranbleiben, dranbleiben. Nicht aufgeben. Mein Lieblingsspruch dazu (den Autor weiss ich leider nicht): 

Und manchmal weiss man gar nicht, dass die Blumen schon kurz vorm erblühen sind 😉 Also nicht riskieren, ganz kurz vorm Ziel aufgegeben zu haben.

Träume verwirklichen trainieren

Träume verwirklichen kann man übrigens trainieren. Je mehr kleine und grosse Träume man schon verwirklicht hat, desto leichter wird es. Vielleicht möchtest du sogar mit den kleinen Träumen anfangen zu trainieren, bevor du dich an die grossen wagst. “Kleine” Träume, die ich mir erfüllt habe, waren z.B.: 

  • Gleitschirm fliegen (Tandem)
  • den Aletschgletscher sehen
  • einen VW California kaufen (ok, der ist nicht sooo klein ;-))

Grosse Träume, die ich verwirklicht habe:

  • 4 Monate Rucksack-Reise durch Südamerika (estupendo! :-))
  • Mit der Transsibirischen Eisenbahn fahren (auf eigene Faust, ohne Reiseanbieter oder Vorbuchungen – dafür haben wir sogar 1 Jahr lang Russisch gelernt!)
  • Auf der Chinesischen Mauer laufen
  • Ein Jahr in Neuseeland studieren
  • Zwei Kinder bekommen (nach einer potenziell lebensbedrohlichen Diagnose und der Aussage der Ärzte, die Chancen stünden 50:50, dass das überhaupt noch möglich ist)
  • Ein altes Haus kaufen und renovieren 

Was, wenn Träume nicht wahr werden?

Auch ich hatte Träume, die ich nicht verwirklichen konnte oder nicht ganz. Zum Beispiel:

  • Nach Australien auswandern (haben wir nach 6 Monaten abgebrochen, weil wir keinen Job gefunden haben)
  • Meinen Kindheitstraum, Archäologin zu werden (nach einer Probevorlesung an der Uni wusste ich, das ist es vielleicht doch nicht ;-))

Manchmal ist es gar nicht so schlimm, wenn Träume nicht wahr werden. Bei manchen Träumen (wie bei meinem Traum, Archäologin zu werden) merkt man irgendwann, dass der Traum doch nicht mehr passt. Weil man sich selbst verändert hat. Weil sich die eigenen Lebensumstände geändert haben. Oder weil man merkt, dass man ganz falsche Vorstellungen davon hatte, wie es ist, in diesem Traum zu leben. 

Manchmal stellt man vielleicht auch fest, dass der Traum, den man verfolgt hat, gar nicht der eigene war. Vielleicht hat man ihn einfach übernommen. Es gibt so einige Geschichten von Menschen, die beispielsweise Arzt geworden sind, weil sie immer gemeint haben, sie wollen das gerne. Später haben sie dann gemerkt, dass es eigentlich der Traum ihrer Eltern war und sie gar nicht glücklich macht. Manche Menschen wagen dann nochmal einen kompletten Neuanfang und verwirklichen doch noch ihren eigenen Traum. 

Es kann übrigens auch sein, dass man für seinen Traum etwas opfern muss. Für die Karriere als Profisportler beispielsweise unbeschwerte Feierabende mit Freunden, da früh am nächsten Morgen das nächste Training wartet. Dann gilt es ganz klar abzuwägen, ob man bereit ist, diesen “Preis” zu zahlen. Oder ob man unter Umständen nicht doch damit leben kann, diesen einen Traum nicht verwirklicht zu haben. 

Manchmal kann man einen Traum eventuell auch in anderer Form leben oder zu einem anderen Zeitpunkt. Zum Glück laufen Träume ja nicht weg. Und für die meisten Träume wird man auch nicht zu alt. Ich kenne über 70-jährige, die sich noch selbständig machen. Oder auf Weltreise gehen. Oder einen Fernwanderweg in Angriff nehmen. Iris Apfel hat im Alter von 97 Jahren ihren Modelvertrag bei IMG abgeschlossen. Was möglich ist oder nicht, redet uns ja nur unser “innerer Quatschi” ein. 

Hört das Träumen jemals auf?

Das Schreiben dieses Artikels ließ mich in Erinnerungen an verwirklichte Träume schwelgen und bringt mich wieder neu ins Träumen. Der Vollständigkeit halber daher hier ein paar der Träume, die ich noch verwirklichen möchte: 

  • Regelmäßig im Winter mehrere Monate verreisen – sei es in die Wärme oder in ein Chalet direkt an der Skipiste
  • Mit meinem Coaching-Business noch mehr Menschen erreichen und es noch mehr zum Wachsen bringen
  • Eine einjährige Weltreise mit der ganzen Familie
  • Die Nordlichter sehen
  • Eine Wanderung im Himalaya

Welche Träume hast du? Schreib mir gerne in die Kommentare. Ich bin gespannt 🙂

Du möchtest noch weitere Inspirationen und spannende Blogartikel zum Thema ? Hier findest du weitere Artikel, die im Rahmen der Blogparade entstanden sind:

Im Artikel von Genico Träume verwirklichen leicht gemacht bekommst du wertvolle Tipps, wie du dich deinen Ängsten stellst und damit deine Träume leichter verwirklichen kannst.

Lebst du das Leben, das du leben willst? fragt Clara Wildenrath. Sie unterzieht ihre Träume beispielsweise dem “Sterbebett-Test”, um die wirklich glücklich machenden unter ihnen zu finden.

Mein Leben muss nur mir gefallen sagt Verena Schmalz und hat damit natürlich vollkommen recht 🙂

Was ist es, was du wirklich, wirklich willst? Diese Frage stellt Heike Specht und die stelle ich mir auch immer wieder. 

Möchtest du deine eigenen Träume leben oder bist du zufrieden damit, das Leben zu führen, das andere für dich bestimmen? Irene Fellner gibt Anregungen, wie man die eigenen Träume wieder besser wahrnimmt.       

In ihrem Artikel Tun was Du liebst: Ein Traum? zitiert Inge Schumann den Klavierkabarett Bodo Wartke, der in seinem Lied beschreibt, wie eine Welt aussieht, in der jeder das tut, was er liebt. Eine spannende Vorstellung.

Lebensträume: Freiheit über Erfolg Claudia Münster geht in ihrem Podcast darauf ein, was deine Träume und dein Erfolg mit deiner Freiheit zu tun haben. Spannender Aspekt!

Ich bin zu alt um neu durchzustarten. Diesen Mindfu** widerlegt Iris Wangermann in ihrem Artikel.

Träumst du noch oder lebst du schon?  fragt auch Ursula Gaisa. 

Raumschiff “Wechseljahre” – die aufregende Reise zu unseren Träumen ist der Beitrag von Heike Franz.

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    Hallo, ich bin Anja

    …und ich möchte dir helfen, ein Business aufzubauen, dass zu deinen Werten passt.

    Bei mir ist das ein sinngetriebenes Business mit viel Freiheit und Freude am Tun. Ein Business, das sich wunderbar mit Familie und nebenberuflichen Projekten vereinbaren lässt und mir nicht die ganze Zeit und Energie nimmt.

    Wenn auch dir wichtiger ist, deinen KundInnen mit Freude zu helfen, als möglichst schnell 6-stellig zu werden, dann sind wir ein guter Match.

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