Wie siehst du dich selbst?

von Anja Legero

Versuche mal einen Moment, aus dir raus zu gehen und dich von aussen zu betrachten. Was siehst du? 

Was bist du für eine Person? 

Wie verhältst du dich? 

Wie kleidest du dich? 

Legst du viel Wert auf dein Äußeres oder bist du eher leger unterwegs?

Wie gehst du auf andere Menschen zu? Bist du eher offen oder zurückhaltend? 

Bist du ein fröhlicher, optimistischer Mensch oder eher etwas nüchtern? Zeigst du deine Emotionen offen oder bleibst du eher neutral?  

Wie “bist” du? Und gefällt dir das, was du siehst?

Wenn du über die Fragen oben intensiv nachgedacht hast, dann hast du soeben dein äußeres Selbstbild betrachtet. Und wie steht es um dein inneres Selbstbild? Wir alle haben zwei Selbstbilder. Das äußere Selbstbild, jenes, das wir der Welt vermitteln (möchten) und das innere, das bestimmt ist davon, wie wir über uns selber denken. 

Diese zwei Selbstbilder stimmen nicht zwangsläufig überein. Unser äußeres Selbstbild ist stark gesellschaftlich geprägt. Es ist bestimmt davon, wie wir meinen, dass wir uns geben sollten in der Rolle, in der wir sind. So kann es sein, dass ich Bankdirektor bin und mich in dieser Rolle stets seriös und souverän gebe und Selbstbewusstsein ausstrahle. Tief drinnen jedoch fühle ich mich unsicher, da ich von meinem Vater in der Kindheit oft gehört habe, ich sei ja nicht so clever und müsste mich daher stets sehr anstrengen, damit was “anständiges” aus mir wird. Diesen Glaubenssatz habe ich unbewusst übernommen und er macht es mir schwer, dauerhaft Souveränität auszustrahlen. Mit viel Willenskraft schaffe ich dennoch, aber es zehrt an mir. 

Das Gleiche geschieht, wenn ich nach außen das Bild der berufstätigen Mutter vermitteln möchte, die alles mit einem Lächeln auf den Lippen im Griff hat, und tief drinnen, in meinem inneren Selbstbild der Glaubenssatz aktiv ist, als Mutter müsste ich stets für meine Kinder da sein und darf mich nicht selbst verwirklichen. Dann kann ich nach außen weiter das Bild der gelassenen berufstätigen Mutter leben, aber es wird mich viel Kraft und Anstrengung kosten, dieses Bild aufrecht zu erhalten, da es nicht mit meiner inneren Überzeugung übereinstimmt. Solche inneren Konflikte kosten viel Energie und sind nicht selten ein Mitauslöser von Burnouts. Ich lebe sozusagen nicht “das Meine”. Aber was ist nun “das Meine”? Wie möchte ich sein? Dazu solltest du zunächst dein bestehendes Selbstbild unter die Lupe nehmen.

Wie erkenne ich denn mein inneres Selbstbild?

Unser inneres Selbstbild ist, wie gesagt, größtenteils von unbewussten Gedanken und Glaubenssätzen bestimmt. Die meiste Zeit ist uns gar nicht bewusst, was wir eigentlich unbewusst über uns selber denken. Wenn du aufmerksam bist, kannst du vielleicht den einen oder anderen unbewussten Gedanken “ertappen”, während er sich kurzzeitig bemerkbar macht. Dazu müsstest du dir selber aufmerksam zuhören, was du eigentlich den ganzen Tag so denkst. 

Es gibt jedoch noch eine andere Möglichkeit, dem unbewussten Selbstbild auf die Spur zu kommen. Grundsätzlich ist es so, dass unser inneres Selbstbild zu einem grossen Teil unsere Ergebnisse im Außen bestimmt. Du bist glücklich, gesund und es geht dir finanziell gut? Dann scheinst du ein gutes Selbstbild zu haben, dass es dir erlaubt, glücklich, gesund und wohlhabend zu leben. Wenn es jedoch Aspekte in deinem Leben gibt, die nicht so laufen, wie du es gerne hättest, dann kannst du hier genauer hinschauen:

Du möchtest gerne finanziell erfolgreich sein, aber du kommst einfach nicht vom Fleck: Siehst du dich tief drinnen auf der nächsten Stufe der Karriereleiter, im anspruchsvollen Job oder als erfolgreiche Selbständige? Siehst du dich überhaupt in finanzieller Fülle oder hast du den unbewussten Glaubenssatz, dass finanzieller Wohlstand mit Opfern in anderen Bereichen des Lebens zu bezahlen ist und boykottierst dich daher selber? 

Du möchtest gerne eine glückliche Beziehung leben, aber du lernst einfach nicht den richtigen Mann kennen? Vielleicht ist tief in dir drinnen der Wunsch nach Unabhängigkeit aktiv oder du hast dich so sehr an das Bild von dir als Single gewöhnt, dass du es unbewusst gar nicht mehr hergeben möchtest? Dein inneres Bild ist sozusagen das von dir alleine auf dem Sofa. 

Du möchtest gerne abnehmen, aber jedes Mal, wenn du ein paar Kilo verloren hast, kommen sie kurz danach wieder drauf? Siehst du dich tief drinnen als schlanke Person? Glaubst du eventuell, dass man, um sein Idealgewicht zu halten, auf alles verzichten muss, was Freude macht?

Selbstbild als Erfolgsverhinderer?

Bob Proctor, ein kanadischer Autor und Motivationssprecher, sagt, dass unser Selbstbild zu einem grossen Teil bestimmt, ob wir das erreichen, was wir uns wünschen oder nicht. Unser inneres Selbstbild wirke wie ein “Thermostat”, dass unsere Ergebnisse immer wieder auf ein bestimmtes Level einstelle. Wenn ich z.B. auf 30.000 Euro Einkommen im Jahr eingestellt bin, dann werden meine Ergebnisse sich immer wieder auf diesem Level einpendeln, auch wenn sie zwischenzeitlich etwas davon abweichen. Wenn mein inneres Thermostat bei 80kg ist, dann ist dies das Gewicht, bei dem ich mich immer wieder einpendeln werde. Zumindest, solange ich es nicht schaffe, mein inneres Bild von mir zu ändern.

“You can never outperform your own self-image”

Maxwell Maltz, Autor des Buches Psycho Cybernetics

Maxwell Maltz, ein plastischer Chirurg, hatte festgestellt, dass einige seiner Patienten nach einer Schönheits-OP ihr Verhalten änderten, weil sie plötzlich anders aussahen und somit ein anderes Bild von sich hatten und auch vermittelten. Einige Patienten jedoch taten das nicht. Er kam zu dem Schluss, dass bei diesen Patienten das innere Selbstbild sich nicht an das neue, äußere Selbstbild anpassen konnte und daher das Verhalten der Person beim Alten blieb. 

Auch Les Brown, ein amerikanischer Motivationstrainer, sagt: 

„You cannot operate outside of the context of the image you have for yourself.“ 

Ich kann nicht entgegen meiner eigenen Logik agieren. Denn diese bestimmt mein Denken und damit auch mein Handeln. Zudem basiert mein inneres (unbewusstes) Selbstbild zu einem grossen Teil auf meinen (meist unbewussten) Glaubenssätzen. Und, wie ich schon öfters erwähnt habe, stammen die meist aus unserer Kindheit oder basieren auf unseren früheren Erfahrungen. Schon früh im Leben bekommen wir gesagt, dass wir auf eine bestimmte Art und Weise seien. 

“Sei doch nicht immer so empfindlich/stürmisch/laut/faul”

Da unser Unterbewusstsein in der Kindheit noch nicht kritisch hinterfragt, übernehmen wir diese Aussagen ungeprüft und bauen sie in unser Selbstbild ein. 

Als ich angefangen habe, mein Selbstbild zu erforschen, habe ich festgestellt, dass das meiste, was ich über mich selbst glaube, gar nicht von mir stammt, sondern von anderen Menschen! Das hat mich ein bisschen geschockt. Da kamen Sätze von meinen Eltern, von Lehrern, von anderen Kindern. Teilweise hatte ich sie noch richtiggehend im Ohr, inklusive Tonfall. 

Ich möchte doch nicht, dass andere darüber bestimmen, wie ich über mich selber denke!

Ich habe beschlossen, es ist Zeit für ein Update. Für eine neue Version von mir selbst, die selber bestimmt, wie ich über mich denke. Doch wie stellt man das an? Wie wird man die unbewussten Glaubenssätze über sich selbst los, die man nicht mehr haben möchte, von denen man aber teilweise gar nicht mal bewusst weiss?

Bob Proctor sagt dazu: “the better you know yourself, the better the image of you”. Je besser ich mich kenne, desto besser ist mein Selbstbild. Es geht also darum, sich selber zu erkennen und zu verstehen. 

Aber ich möchte ja mein Selbstbild nicht nur verstehen, sondern auch selber gestalten. Dazu empfiehlt er, dass ich mir bewusst (auf der kognitiven Ebene) überlege, wie ich denn eigentlich gerne sein möchte. Welche Eigenschaften möchte ich haben? Wie möchte ich mich verhalten? 

Dazu kann ich andere Menschen beobachten und wahrnehmen, welche Eigenschaften ich an ihnen bewundere. Wenn ich jemanden für sein Selbstvertrauen bewundere, dann kann ich mir aufschreiben, ich möchte auch Selbstvertrauen ausstrahlen. Nun, denkst du vielleicht: “Nur weil ich das gerne hätte, habe ich es ja lange noch nicht. Ich habe nun mal kein Selbstvertrauen. Ich bin nicht so auf die Welt gekommen.” Interessant daran ist, dass unsere Umwelt ein Spiegel unserer Selbst ist und die Eigenschaften, die wir an anderen am meisten bewundern, auch in uns angelegt sind 🙂 Und: 

Wir müssen nicht immer so bleiben, wie wir auf die Welt gekommen sind.

Wir können an uns arbeiten. Wir können neue Fähigkeiten entwickeln und sogar neue Eigenschaften erwerben. Wenn wir genau wissen, was wir wollen und wenn wir an uns arbeiten. 

Eventuell musst du dazu zunächst mal eine Weile so tun als ob. Du fühlst dich in deine neue “Rolle” hinein. Du stellst dir vor: Wie wäre ich, wenn ich selbstbewusst wäre? Wie würde ich mich fühlen? Wie würde ich dann handeln? Du gehst ganz in diese Vorstellung und versuchst sie auch im Außen zu leben. Wichtig ist, dass du regelmäßig und oft in diese neue Vorstellung von dir gehst. Denn nur so kann dein Unterbewusstsein das neue Bild von dir verankern. 

Fake it till you make it 😉 

Das klingt jetzt nicht so positiv, ist aber eine bewährte Technik aus dem Schauspielbereich. Viele gute Schauspieler verinnerlichen ihre Rolle so sehr, dass sie über die Monate des Filmdrehs zu dieser Person werden, die sie “spielen”. “Imagined Reality” heißt das. Dies funktioniert so gut, weil unser Gehirn nicht zwischen “echten” und intensiv vorgestellten Erfahrungen unterscheiden kann. 

Re-Branding

So wie viele Firmen bewusst ein Image von sich kreieren, kannst du auch an deinem eigenen Image (dem Bild von dir selbst) arbeiten. Du machst sozusagen ein “Re-Branding” von dir 😉

Du selber kannst das Drehbuch deines Lebensfilms schreiben. Du kannst sicherstellen, dass du nicht eine Nebenrolle in deinem eigenen Film hast. Du hast die Hauptrolle! Du bist der Star in deinem Leben! Bist du in einem Drama? Einer Komödie? Einem Actionfilm? 

Im Coaching gibt es ein Tool, das heisst “die Heldenreise”. Grundlage der Heldenreise ist die Annahme, dass wir alle unser Leben nach einem Mythos, einem festgelegten Muster, leben. Wir haben unsere wiederkehrenden Thematiken, die immer wieder auftauchen. Diese zu identifizieren, kann sehr befreiend sein. Denn wenn uns diese wiederkehrenden Muster nicht gefallen, dann haben wir nun die Chance, aus ihnen auszusteigen. Dann sind wir nicht  mehr diejenige, die immer verlassen wird oder diejenige, die nach jeder Diät sofort wieder zulegt.

Bei der Heldenreise schreibst du ganz genau, mit allen Details, auf, wie dein Leben in den nächsten Monaten verlaufen soll. Wie bist du als Held deiner Geschichte? Was machst du? Was machst du nicht mehr? Welche Menschen tauchen in deinem Leben auf und spielen mit? Wer verabschiedet sich? Wo spielt das Ganze? 

Merke: Was schriftlich festgehalten ist, wird sich viel höherer Wahrscheinlichkeit auch im wahren Leben manifestieren.

Diesen Prozess kannst du unterstützen, in dem du deine neue Geschichte regelmässig liest und das neue Bild von dir selbst auf diese Weise mehr und mehr in dein Unterbewusstsein einpflanzst. 

Ich wünsche dir dabei viel Erfolg! Wenn du noch nicht genau fassen kannst, was du eigentlich gerne verändern würdest und inwiefern dein Selbstbild nicht dem entspricht, was du gerne hättest, dann buche dir gerne ein Klarheitsgespräch und wir schauen gemeinsam, wie ich dir helfen kann. 

Damit du der Held bist in deiner Welt!

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    Hallo, ich bin Anja

    …und ich möchte dir helfen, ein Business aufzubauen, dass zu deinen Werten passt.

    Bei mir ist das ein sinngetriebenes Business mit viel Freiheit und Freude am Tun. Ein Business, das sich wunderbar mit Familie und nebenberuflichen Projekten vereinbaren lässt und mir nicht die ganze Zeit und Energie nimmt.

    Wenn auch dir wichtiger ist, deinen KundInnen mit Freude zu helfen, als möglichst schnell 6-stellig zu werden, dann sind wir ein guter Match.

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