Als Kind wollte ich Archäologin werden. In fremde Länder reisen und verborgene Schätze entdecken. Geheimnisvolle uralte Dinge ausgraben, die Spuren vergangener Zivilisationen freilegen. Offensichtlich sind solche Wünsche und Leidenschaften vererbbar, denn mein 7-jähriger Sohn redet seit Wochen davon, dass er die Pyramiden in Ägypten anschauen will und interessiert sich dafür, wie die alten Ägypter gelebt haben 🙂
Was wolltest du als Kind werden?
Warum ich das frage? Die Frage nach dem Kindheitstraum wird insbesondere im Berufungscoaching oft genutzt. Sie gibt Hinweise darauf, was die ursprünglichen, in uns angelegten Wünsche und Bedürfnisse sind. Dabei sind besonders die Wünsche aus der Zeit vor dem zehnten Lebensjahr interessant, da die Wünsche in diesem Alter noch nicht so sehr von äußeren Einflüssen aus Familie und Umfeld geprägt sind.
Außerdem sind wir bis zu unserem siebten Lebensjahr zu einem grossen Teil von unserem Unterbewusstsein gesteuert und noch nicht vom Verstand. Sind wir erstmal erwachsen, fällt es uns immer schwerer, an unsere unterbewussten Wünsche und Bedürfnisse “heranzukommen”.
Als Kinder sind wir außerdem noch nicht so limitiert davon, was unser Kopf als möglich ansieht. So habe ich neulich ein Interview mit Alexander Hartmann gesehen. Er hat davon erzählt, wie er früher bei einer Geburtstagsfeier gefragt wurde, was er mal werden will. Seine Antwort war: “reich und berühmt”. Leider, muss man sagen, wurde er dafür von den anwesenden Erwachsenen ausgelacht. Aufgehalten hat ihn das zum Glück nicht. Genau das hat er schliesslich erreicht 😉
Spannend ist es zu erkunden, welche unterliegenden Bedürfnisse so einem Berufswunsch zugrunde liegen. Und da gibt es keine pauschalen Hinweise. Wenn man Lokführer werden wollte, so kann es gut sein, dass man Menschen die Welt zeigen wollte. Es kann auch sein, dass man sich einfach für Transport und Fortbewegung interessiert hat. Oder dass man das werden wollte, weil der liebe Opa oder der nette Onkel schon Lokführer waren. Es lohnt sich daher, die individuellen Beweggründe zu erkunden. Wenn man davon ausgeht, dass die Fähigkeiten für alles, was man sich wünscht, schon in einem angelegt sind, dann hilft die Betrachtung des Berufswunsches ausserdem bei der Suche nach den eigenen Stärken.
Die Archäologin mit den Moderationskarten
Ich bin mal auf Entdeckungstour gegangen und habe die unterliegenden Bedürfnisse für meinen Berufswunsch Archäologin ausgegraben. Das hat natürlich Spass gemacht. Da ist ja schon alles drin: entdecken, ausgraben, auf eine Tour gehen… Ich liebe es zu reisen und neue Orte zu entdecken. Ich möchte selten zweimal an den gleichen Ort in die Ferien. Aus meiner Sicht gibt es nichts Spannenderes als neue Orte und neue Lebensweisen zu entdecken. Je exotischer und andersartiger desto besser. Und ich interessiere mich nicht nur dafür, wie die Menschen früher gelebt haben. Ich finde generell Menschen und ihre Lebensläufe interessant.
Und es ist für mich beim Coaching sehr spannend, die “Schätze” meiner Coachees zu heben. Diese Schätze können verborgene (unterbewusste) Fähigkeiten oder Ressourcen sein. Es können aber auch unterdrückte Wünsche oder Bedürfnisse sein, die dem Leben eine ganz neue Qualität geben, wenn sie erst berücksichtigt und gelebt werden. In dem Sinne ist Coaching wie auf Schatzsuche gehen.
Also, was wolltest du als Kind mal werden? Und welche Wünsche und Bedürfnisse liegen dem zugrunde? Welche von diesen Aspekten kannst du in deinem heutigen Beruf nutzen? Ich freue mich über deinen Kommentar.
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