Wie du es schaffst, deinen eigenen Weg zu gehen

von Anja Legero

Wie du vielleicht mitbekommen hast, habe ich in den letzten Wochen verschiedene Coaches, Mentaltrainer/innen und Bewusstseinstrainer/innen interviewt. Das war sehr spannend und sehr vielfältig. Jede von diesen Personen hat einen anderen Schwerpunkt und eine andere Art und Weise, ihre Inhalte zu vermitteln.

Es gab jedoch ein paar wiederkehrende Themen und Tipps, die immer wieder in den Interviews genannt wurden. Und als ich so darüber nachgedacht habe, ist mir aufgefallen, dass das genau die Eigenschaften, Fähigkeiten oder Gewohnheiten sind, die auch mir im Leben jeweils weitergeholfen haben. Besonders in den Situationen, in denen ich meinen eigenen Weg gegangen bin und nicht jenen, den andere Personen von mir erwartet haben oder den “man halt so macht”. 

Auf diese “Erfolgsfaktoren” aka Superkräfte für den eigenen Weg (und der einzig richtige Weg ist ja DEIN Weg) möchte ich heute eingehen: 

Mut

Der am meisten genannte Faktor und eine der absolut wichtigsten Superkräfte, wenn du nicht den 08/15-Standardweg gehen willst, sondern deinen eigenen Weg. Wenn ich so zurückblicke auf mein doch schon 43-jähriges Leben, so war IMMER Mut im Spiel, wenn ich meine eigenen Wege gegangen bin. 

  • Ohne Mut wäre ich damals im Studium nicht ohne Russisch-Kenntnisse für 2 Monate nach Novosibirsk gegangen. Super tolle, spannende Erfahrung, trotz Verständigungsproblemen und kalten Duschen bei einstelligen Temperaturen. 
  • Ohne Mut wäre ich auch nicht nach dem Studium für ein Jahr nach Neuseeland aufgebrochen. Ich muss nicht ausführen, wie toll das war, oder?
  • Ohne Mut wäre ich nicht einem Mann, den ich kaum kannte, nach Südamerika hinterher geflogen. Mit dem Mann bin ich jetzt seit 10 Jahren verheiratet.
  • Ohne Mut hätte ich nicht einen für mich unbefriedigenden, aber sicheren Job gekündigt. Ein halbes Jahr später habe ich einen gefunden, der viel besser zu mir und meinen Wünschen gepasst hat.
  • Ohne Mut hätte ich auch nicht den Sprung in die Selbständigkeit gewagt. Ergebnis noch offen 😉

Die Liste liesse sich noch lange weiterführen… Und was habe ich aus all diesen Erfahrungen gelernt? Mut lohnt sich! Jedes Mal, wenn ich mutig war, habe ich es bisher nie bereut. Im Gegenteil. 

Also überlege dir bitte mal: Was machst du nicht, weil dir der Mut fehlt, und obwohl es eigentlich dein Wunsch wäre? 

Geh regelmässig nach innen

Ja, auch Superhelden, die ihren eigenen Weg gehen, sind manchmal still. Sei es beim Tagebuch schreiben, beim Journaling, bei der Meditation oder wie auch immer. Der Weg ist der Gleiche und der geht nach innen. Leider suchen wir, ich eingeschlossen, die Antworten oft im Aussen. Wir meinen, wir müssten nur den richtigen Tipp bekommen und die richtige Strategie und dann würde schon alles so funktionieren, wie wir das gerne hätten. Die Krönung dieser Strategie ist, dass wir sogar unsere Wünsche und Ziele von anderen übernehmen. Unter Umständen verfolgen wir dann jahrelang ein Ziel, dass gar nicht unseres ist, nur um anerkannt und “geliebt” zu werden. Zu allem Überfluss fällt dann die Anerkennung und Zuneigung auch noch wesentlich geringer aus, als wir uns das ausgemalt haben. 

Wer also weiss nun die Antworten auf die Fragen, was gut für dich ist und was du machen sollst? Nur du selbst! Warum hörst du diese Antworten nicht immer? Weil du zu sehr mit dem Aussen beschäftigt bist, weil dich das ständige Tun und die vielen Aktivitäten im Alltag schön ablenken. 15 Minuten mit geschlossenen Augen ruhig auf einem Kissen sitzen ist für viele Menschen heute eine grosse Herausforderung. Die wo es regelmässig tun, berichten jedoch davon, dass es ganz neue Antworten auf viele Fragen bringt (und Superkräfte ;-). Es gibt dir Antworten, die aus dir selbst kommen und deine eigenen sind. Wie eine liebe Coaching-Kollegin von mir immer sagt: “Es gibt keinen richtigen Weg, es gibt nur DEINEN richtigen Weg”.

Denke in Möglichkeiten

Wahrscheinlich kennst du es auch. Du möchtest 5kg abnehmen, einen anderen Job oder einen Hund. Du würdest das wirklich gerne machen, erreichen oder anschaffen. Aber dann kommt dein innerer Kritiker und plappert los: “Bei einer Diät hat man immer Hunger, das schaffst du eh nicht”, “Bewerbungen schreiben macht viel Arbeit, dazu bin ich abends zu müde”, “Ich weiss nicht, ob mein Vermieter einen Hund erlaubt und in meiner kleinen Wohnung geht das ja auch nicht so gut”.

Reden so Superhelden? 😉 Natürlich nicht.

Stattdessen kann man sich überlegen, wie kann ich es denn möglich machen? Welche kleinen Schritte könnte ich gehen, um meinem Ziel näher zu kommen? Ich könnte erstmal Chips und Schokolade weglassen, ohne gleich auf Totaldiät zu gehen. Ich könnte am Wochenende nur ein bis zwei Bewerbungen schreiben, nur für die Jobs, die mich wirklich brennend interessieren. Oder mich erstmal nur in meinem Bekanntenkreis umhören und dort platzieren, dass ich auf der Suche nach einem anderen Job bin. Ich könnte meinen Vermieter mal anfragen wegen des Hundes und sonst mittelfristig einen Umzug planen in eine grössere Wohnung, in der Hunde erlaubt sind. Wenn es wirklich mein Herzenswunsch ist, dann finde ich keine Ausreden, sondern Wege.

Verbinde dich mit deiner Vision

Wenn du mal rausgefunden hast, was du eigentlich wirklich willst, dann brauchst du nicht nur Superkräfte, sondern auch Motivation und Durchhaltevermögen, um dein Ziel zu erreichen. Dazu ist es enorm hilfreich, wenn du dein Ziel täglich vor Augen hast. Lass nicht den geschäftigen Alltag wieder dein Denken übernehmen, sondern sorge dafür, dass du immer wieder an deine Vision erinnert wirst. Dafür kannst du ein Visionboard anlegen (eine Collage von deinem Traum), du schreibst es dir auf und liest es mehrmals täglich, du stellst dir Erinnerungen im Handy ein oder du nimmst dir einfach morgens oder abends im Bett ein paar Minuten, um dein Ziel zu visualisieren. Visualisierung hat eine grosse Kraft! Am meisten, wenn du wirklich in das Gefühl gehst. Wie wirst du dich fühlen, wenn du das Ziel erreichst hast bzw. deine Vision verwirklicht hast? Fühle richtig rein. Wie wird es dir gehen? Wie wirst du die Welt wahrnehmen? Wo bist du und mit wem?

Wenn ich meine Klienten in meinem Coaching-Gesprächen darum bitte, sich mit ihrer Vision zu verbinden und ganz rein zu gehen, dann fangen ihre Augen an zu leuchten. Sie strahlen auf einmal und fühlen sich voller Energie. Das ist die Zugkraft, die eine Herzensvision entwickelt. Und diese wird dir auf dem Weg zur Verwirklichung deiner Vision helfen.

Das waren die vier Superkräfte für das Gehen eigener Wege, die ich gerne mit dir teilen wollte. Probiere sie einfach mal aus. Auch Mut kann man übrigens lernen. Und für das Trainieren der anderen drei Superkräfte muss man sich bewusst entscheiden. Entscheidungen treffen ist übrigens auch so eine Superkraft im Leben. Aber dazu mehr nächstes Mal.

Denk dran, du bist der Held in der Welt! Und die Superkräfte schlummern in jedem von uns!

Viel Spass und falls du Hilfe brauchst auf deinem Weg, weisst du ja, wo du mich findest 😉 

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    3 Kommentare

    1. Sonja

      Da ich selbst auch selbständig bin, konnte ich vieles in Deinem Artikel nicht nur nachvollziehen, sondern viele Gemeinsamkeiten entdecken – Danke.

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    2. Karin

      Den eigenen Weg zu finden ist für viele – mich eingeschlossen – nicht so leicht. Man wird ja von klein an mit Ratschlägen und vermeintlich sicheren (Lebens-)Wegen konfrontiert, dass man gar nicht weiß worauf man hören soll. Der Weg nach Innen hat mir dabei sehr geholfen. Und Mut habe ich auch schon öfter aufgebracht – und es waren meine besten Entscheidungen 🙂

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    3. Anja Dommel

      Liebe Anja, es stimmt: Den eigenen Weg zu gehen ist mutig. Wahrscheinlich gehört er gerade deshalb zum Weg der Wenigen. Für mich persönlich hängt „mein“ Weg ganz stark mit dem für mich passenden Beruf und meiner Selbständigkeit zusammen. „Wie mutig!“ haben die allermeisten gesagt, als ich 2021 meinen vermeintlich sicheren und bequemen Job in der IT nach 7 guten Jahren kündigte, um mir etwas Eigenes aufzubauen. Ein wenig Skepsis hörte ich natürlich auch, ganz leise zwischen den Zeilen 😉 Heute, als selbständige Vollzeit-Künstlerin, blicke ich zurück und ja – Es war ein Sprung ins eiskalte Wasser. Voller Ungewissheit, denn ich hätte mit meinem Vorhaben, die Kunst zu meinem Hauptberuf zu machen, durchaus scheitern können. Aber ich konnte nicht anders. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Rückblickend hätte ich es später ganz sicher einmal bereut, es nicht versucht zu haben, „mehr“ aus mir zu machen und fernab von ausgetretenen Pfaden meinen eigenen Weg zu gehen.

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